The „It’s not a game“ Game

Timo Sodenkamp, Laurin Bürmann

Was bleibt von einem Ort, wenn er nicht mehr physisch existiert? Wir haben den Kulturort Rekorder in Dortmund kurz vor seiner Schließung gescannt und als detailgetreues 3D-Modell nachgebaut – inklusive Kratzer, Graffitis und durchgesessenen Sessel. Mithilfe der Unreal Engine haben wir Licht, Atmosphäre und Interaktivität rekonstruiert. Eine Original-Soundaufnahme des letzten Kneipenabends hallt durch die Kopfhörer: Man kann den Raum frei erkunden, Objekte anfassen, sich umsehen – als hätte der Rekorder nie geschlossen.

Von der virtuellen Rekonstruktion zur interaktiven Reflexion

Vom digitalen Archiv zur interaktiven Erfahrung

Bei der ersten Ausstellung (Tremoniacs – Visual Overloard) war der VR-Rekorder noch ein begehbares Erinnerungsstück. Doch in der zweiten Version wurde er zur interaktiven Reflexion über Entscheidungsfreiheit.

Sobald man den virtuellen Raum betritt, diskutieren gottähnliche Stimmen über einen selbst: Wird man heute trinken oder widerstehen? Folgt man den Stimmen, erreicht man das „Ende“ des Spiels – man hat der Versuchung standgehalten. Ignoriert man sie, beginnt die Realität zu kippen: Die Sicht verschwimmt. Ein gigantisches Wesen reißt das Dach auf und spricht auf einen ein. Oder der Kühlschrank entwickelt ein Eigenleben und verlässt den Raum.

„The „It’s not a game“ Game“ ist mehr als eine digitale Rekonstruktion – es ist ein Experiment mit Wahrnehmung und Entscheidungen. Der Rekorder existiert weiter, aber nicht nur als VR-Modell, sondern als Ort, an dem Realität und Virtualität ineinanderfließen.

To be continued.

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